Bei der Vorbereitung auf eine Reise bildet sich oft eine Vorstellung, wie es dort aussehen könnte… Man informiert sich mit Reiseführern, über Internetseiten oder bei einem Spezialisten und bildet sich ein Bild im Kopf. Wenn die Realität dann all das übertrifft, was erträumt wurde, und alles noch viel beeindruckender vor Ort ist, ist das ein einzigartiges Gefühl. So erging es uns bei unseren ersten Reisen auf die Äusseren Hebriden in Schottland.
Wo Stille und Weite aufeinandertreffen – abgeschiedenes Inselleben inmitten atemberaubender Landschaft
Manche Orte wirken, als wären sie aus der Zeit gefallen – still, weit und irgendwie magisch. Genau so ein Ort sind die Äusseren Hebriden an der Westküste Schottlands. Schon bei der Ankunft mit der Fähre werden Sie spüren, dass hier das Tempo ein anderes ist.
Ungefähr drei Stunden dauert die Autofähre von Ullapool nach Stornoway. Wer leicht seekrank wird, sollte sich auf diese Fahrt einstellen. Denn auf dem offenen Atlantik kann es schon mal recht unruhig zu und her gehen. Aber keine Sorge: Sollte es einmal mehr schaukeln, stehen auf der Fähre genügend Papiertüten bereit.
In Stornoway angekommen sollten Sie sich erst einmal mit Snacks eindecken – Einkaufsmöglichkeiten gibt es auf den Inseln nämlich nicht viele. Unseren ersten Tag auf den Hebriden haben wir auf North Lewis verbracht. Hier lädt der spektakuläre weisse Sandstrand «Garry Beach» zu einem Spaziergang mit Picknick ein. Die Fahrt durch die weite Mondlandschaft auf der nördlichsten Insel der Hebriden entführt Sie in eine andere Welt, Sie werden sich wie auf einem anderen Planteten fühlen. Ein intensiver Regenbogen rundet unser Reise-Erlebnis perfekt ab.
Echtes Roadtrip-Feeling auf den einsamen Strassen
Bevor wir weiter in Richtung Süden nach Harris fahren, stärken wir uns für einen weiteren Tag auf Schottlands Aussenposten mit einem üppigen, typisch schottischen Frühstück. Die Fahrt beschert uns weitere Momente des Staunens. Ein Foto jagt das nächste, ein «Wow» das andere. Die Äusseren Hebriden bieten eine spektakuläre Stimmung, welche sich kaum auf einem Foto einfangen lässt – das Farbenspiel und die Kontraste der strahlend weissen Sandstrände, des türkisblauen Meeres und der grünen Hügel wirkt geradezu unecht.
Die raue, mystische Landschaft ändert genauso schnell wie das Wetter. Wir haben gelernt, die Regenjacke nie im Auto zu lassen. Auch wenn in einem Moment strahlend blauer Himmel ist und die Sonne scheint, im nächsten Moment kann es schon wieder wie aus Eimern schütten.
Rätselhafte Steinkreise und mystische Friedhöfe
Interessieren Sie sich für Kultur? Sie werden auf den Äusseren Hebriden nicht zu kurz kommen. Die «Calanais Standing Stones» auf Lewis erinnern an das bekannte «Stonehenge» und der «Trinity Temple» auf Uist wirkt fast schon unheimlich mit seinen vielen Gräbern und Ruinen.
Highland Cows, Telefonzellen und Schafe
Man weiss nie, was sich hinter der nächsten Kurve verbirgt – vielleicht eine Herde typisch schottischer Highland Cows oder ein paar Schafe. Die Tiere lassen sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Und das ist auch gut so, denn so bleibt genügend Zeit für ein Foto.
Nach dem Aufenthalt auf Harris setzt sich unser Abenteuer mit der Autofähre auf die südlichen Uist-Inseln fort. Die Überfahrten auf den Äusseren Hebriden per Autofähre sind unkompliziert – ein einfacher Check-in und ein reibungsloser Ablauf machen die Inselhüpftour besonders angenehm.
Die Uists selbst sind ein wahres Paradies für Vogelliebhaber und Wanderer. Unseren erlebnisreichen Tag auf den Uists haben wir mit einem abendlichen Pub-Besuch abgeschlossen. Bei einem Glas regionalem Whisky oder handgebrannten Gin lässt sich der Tag wunderbar ausklingen und nochmals Revue passieren lassen.
Reisetipps für die Äusseren Hebriden
Die Äusseren Hebriden sind ein Reiseziel, das alle Ihre Erwartungen übertrifft – rau, wild, still und von einer fast überirdischen Schönheit. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, wird mit weiten Landschaften, dramatischen Küsten, weissen Sandstränden und einer tiefen Ruhe belohnt, wie man sie kaum noch findet. Hier ticken die Uhren langsamer – und genau das macht den Reiz dieser abgelegenen Inselwelt aus.
Wer die Äusseren Hebriden bereist, sollte sich auf jeden Fall genügend Zeit nehmen, um die einzigartige Atmosphäre, die Schönheit und die Abgeschiedenheit dieser Inseln in Ruhe zu erleben. Hektik ist hier fehl am Platz – stattdessen lohnt es sich, innezuhalten und den Moment zu geniessen.
Praktische Tipps für Ihre Reise
Sonntagsruhe beachten: Viele Geschäfte, Cafés und Restaurants sind sonntags geschlossen. Planen Sie Einkäufe und Restaurantbesuche daher am besten im Voraus.
Restaurantreservierungen: Besonders in der Hauptsaison empfiehlt es sich, rechtzeitig einen Tisch im Restaurant zu reservieren – die Auswahl ist begrenzt und Plätze sind schnell ausgebucht.
Zeit für Überfahrten einplanen: Die Autofähren zwischen den Inseln verkehren regelmässig, dennoch ist eine frühzeitige Buchung ratsam. Informieren Sie sich über aktuelle Fahrpläne, da diese wetterabhängig sein können.
Wetterfeste Kleidung: Das Wetter auf den Hebriden kann rasch umschlagen – eine wind- und regenfeste Jacke gehört unbedingt ins Gepäck.
Bargeld mitnehmen: In kleineren Orten werden nicht überall Kreditkarten akzeptiert, daher ist es hilfreich, etwas Bargeld dabei zu haben.
Natur respektieren: Viele Gebiete sind Lebensraum seltener Vogelarten. Bleiben Sie auf markierten Wegen und geniessen Sie die Tierwelt mit Rücksicht.
- Langsam reisen: Planen Sie lieber weniger Etappen, dafür mehr Zeit an jedem Ort. So erleben Sie die Ursprünglichkeit und Ruhe der Inseln am intensivsten.
